Heute ist es Zeit dich mit auf den Weg zu nehmen, wie ich vor einigen Wochen begann meine Vorstellungen zu realisieren. Tagelang grübelte ich, sah mir Bilder im Internet an, wie andere kreative Radler, ihren Vorstellungen nach, ihre Fahrrad-Anhänger-Zelte bauen, die es überraschenderweise bereits seit Jahren gibt.
- Was ist laut Straßenverkehrsordnung erlaubt?
- Wird mein mobiles Mini-Heim klein, aber fein, sein?
- Was kann ich, mit dem, was ich habe, umsetzen?
Diese Fragen tauchten bei mir zuerst auf, besitze ich doch nicht die Werkzeuge, den Raum, das gewisse Know-How und bin schnell überfordert, wenn ihr Profis loslegt und erklärt, was ich alles berücksichtigen muss, was das Beste wäre.
Auch habe ich nicht den Vorteil, wie einige unter euch, die von Fach-Geschäften Equipment bekommen, um es zu testen und Gleichgesinnten zu präsentieren.
So, denn schnappte ich mir erst einmal Bleistift, Lineal, Papier, Schere, Stoff, Kabelbinder, Tesa-Film und Wattestäbchen und bastelte mir meinen Bike-Camper.
Modellbau 1:10
Los geht´s …
Während der Fahrt wird mein Anhänger, mit Hochdeichsel, eine Länge von 1m, eine Breite von 0,80 m und eine Höhe von 0,80 m haben.
Nachtrag Die Höhe reduziere ich auf 65 cm. Je niedriger, um so weniger Luftwiderstand, denk ich mir.
Wenn ich halte, drehe ich die Hochdeichsel zur Seite und kippe den oberen Kasten, der letztendlich meine Schlaf-Koje sein wird, hoch, um an den unteren Kasten zu kommen, meinen Schlafsack, Iso-Matte, Luftmatratze, Rucksack herauszuholen.
Anschließend schließe ich den Deckel und öffne den oberen Kasten.
Diese zum Vorschein kommende Liegefläche hat eine Breite von 0,80 m und eine Länge von 2 m mit einer Kante von 0,15 m, damit ich nicht aus dem Bett falle oder meine Sachen in der Nacht heraus rutschen.
Nachtrag Die Kantenhöhe reduziere ich um die Hälfte.
Ihr seht, die Plane ist im Kasten integriert.
Ich brauche sie nur hinten und vorne hochzuklappen und am Rahmen zu befestigen.
Und schon steht mein mobiles Mini-Heim mit Planwagen-Optik.
Hier werde ich reichlich Platz haben, mich von meinen Tagestouren zu erholen.
Noch fehlt mir ein kleines Vordach, das ich bei meinem Seiten-Einstieg anbringe, um auch an schlechten Tagen zu kochen, ohne mir das Essen zu verwässern bzw. mir das Zelt abzufackeln.
Und wie geht es weiter?
Gute Frage! Ich fange jetzt an Material zu besorgen und zu bauen. Doch das erfährst du im zweiten Teil, wo ich dir meine Fahrrad-Anhänger-Umbauanleitung vorstelle.
Internet-Fundus
Nach Monaten meiner Überlegungen fand ich etwas für mich sehr überraschendes. Kennst du „Klappi“?
Georg Müller aus Olbernhau, einer der findigen DDR-Ingenieure fürs Campen, erfand den „Klappfix“. Ein Autodach-Zelt, auf dem Trabbi transportiert, das binnen zwei Minuten aufgebaut war. Es verkaufte sich recht gut in den 60er Jahren auch über die Grenzen der damaligen DDR (1949-1990) hinaus.
Der MDR berichtete.
Es ist schon lustig, dass dieses Faltprinzip, von dem ich nichts wusste, da ich noch gar nicht geboren war, sich bereits seit Jahrzehnten bewährt hat.