Vielleicht benenne ich mein mobiles Mini-Heim auch noch anders, doch es geht ja weniger um den Namen, als dass ich hier meine Modell-Vorstellung aus Papier nun auch in die Tat umsetze.
Nachtrag Mit einem Freund entschied ich mich für den Namen 🙂 Insel-Hüpfer 🙂 , weil das Bundesland Bayern ähnlich groß wie Irland ist, Thüringen eine Fläche knapp über Neukaledonien vorweist, Hessen etwas größer als Shikoku ist, man Niedersachsen mit der Dominikanischen Republik gut vergleichen kann und Hamburg noch unter der kleinsten Insel namens Mornington Island liegt.
Ausgangsbasis ist der Tiggo
Der Fahrradanhänger von Tiggo 2 in 1 ist für eine Zuladung bis 40 kg am Fahrrad zugelassen.
Ich bekam ihn mit 20´- Alu-Rädern (für die deutliche Verbesserung der Laufeigenschaft), anstatt der üblichen 16`- Kunststofffelgen-Rädern über einen Privat-Verkauf.
ca. 12 kg
Ein stabiles Grundgerüst
Noch hatte ich keine Ahnung, wie ich mein Papier-Modell am besten mit Upcycling so umweltfreundlich und günstig wie möglich umsetzen kann, doch ich konnte einen Freund begeistern.
Nach dem Ideen-Umsetzungsprozess ging es dann doch zum Baumarkt, weil ich mich überzeugen ließ, dass zumindest das Fundament stabil und sicher sein muss.
Ihr glaubt nicht, wie teuer all diese Teile sind! – Da wird ab jetzt halt mehr Brot und Kartoffeln gegessen, laaach.
Da der Freund Spaß an meinem Projekt entwickelte, schenkte er mir, neben seinen handwerklichen Erfahrungen, seiner wertvollen Hilfe, seiner großartigen Engelsgeduld, auch die ein oder andere Holzleiste und Schrauben.
10 x 20 mm Rechteckleisten á 1 m aus Buche (260g Hartholz) anstatt die leichtere und teurere Vierkant-Alurohr-Variante.
16 x M6 (70 mm)
Sperrholzplatten-Reste als Abschlussfront
ca. 3 kg
Zusatzrahmen, wetterfeste Hülle
Abgemessen, angezeichnet, gesägt, geschraubt und: „Ups – Wie jetzt, schief?“ Ok, zu meiner Verteidigung, ich hab hier so eine Handsäge und einen Knick in der Optik, das wirkt sich aus.
Na ja, auf den einen oder anderen Millimeter kommt es nicht an, oder?!
Der Rahmenaufsatz besteht aus insgesamt 3m langem, 20 mm dicken, 60 mm hohem leichtem Kiefernholz und dem Alurahmen.
Ausgleichen konnte ich die Unebenheiten etwas mit der Plane.
Da noch eine Schraube und hier noch etwas Gewebeband-Klebestreifen und schon war es auch für mich wieder in Ordnung.
Es ist nun mal pure Handarbeit mit viel Idealismus, wenig Profi-Werkzeug und vorrangigem Arbeiten auf dem Wohnzimmer-Boden.
Eine 100% wasserdichte, extrem reißfeste ca. 650g/m² schwere Flachplane, aus einem Restposten-Bestand für nur 12,- €, schützt den Inhalt.
ca. 4 kg
Liegeflächen-Aufsatz
Ein Kasten war mir zu klobig und das ganze Gefährt mit 80 cm zu hoch, so dass ich eine Fläche einknicken musste, die den Bettkasten damit windschnittiger erscheinen lässt.
Mit 65 cm ist es nun so niedrig, dass ich zusätzlich zu meinem Standard-Rücklicht am Fahrrad ein weiteres am Sattel anbringen und mir somit den hinteren Strahler am Anhänger sparen kann, wo Reflektoren meines Erachtens dann reichen, da ich nachts eh nicht fahre.
80 cm breit, 85 cm lang, 15 cm hoch ist diese Liegefläche, wenn sie zusammengeklappt wird.
Die mit Teppichmesser aufwendig zugeschnittene Hohlkammerplatte, eingefasst in einem Alurahmen, wird noch ummantelt.
etliche M4 (40 mm)
3 Messing-Klavierbänder
ca. 7 kg
Planwagen-Bögen
Die schwenkbaren Bögen bestehen aus einer Ø 25 mm PE-Versorgungsleitung für Sprinklersysteme.
Auf runden Holzstäben gestülpt, die an den Holzklötzen, mit dem Alu-Rahmen verschraubt sind werden sie mit 30 mm für Ø 25mm Rohr Klappsplints auf die Höhe von knapp 1 m fixiert.
6 x M6 (50 mm) mit Flügel-Muttern
3 x 2 m PE-Rohr-Zuschnitte (6 x Ø 24 mm Rundrohrhölzer, 30 cm hoch)
ca. 1 kg
Innenzelt
8 m dünner und dehnbarer (Stretchstoff) Kleiderstoff für nur 10,- € nenne ich mal ein Super-Schnäppchen.
Mit der Hand genäht, am Gerippe der Bögen entlang, und vielen Anfänger-Einstichen an den Fingern zeigt mir, wie aufwendig unsere Vorfahren ihre Kleidung, Alltagsstoffe genäht haben. Auch hier gilt allen, die das auch heute noch ohne maschinelle Unterstützung tun, meine Hochachtung.
Den überlappenden Stoff an den Seiten schlage ich nach innen und nähe sie zu Seiten-Taschen um.
ca. 2 kg
Unwetter-Schutzauflage
Diese aluminiumbeschichteten Auflagen verkauft man als Picknick-Iso-Unterlagen, die ich für meine Zwecke umfunktioniert habe.
Der Planwagen wirkt jetzt zwar wie ein Space-Shuttle, doch sie ist auch für extreme Wetterbedingungen gedacht.
Die Dämmung soll viele Eigenschaften, wie z.B. etwas Schallschutz, Hagel- und Starkregenschutz, Verdunkelung, Kühlung im Sommer, Wärmeisolierung im Winter, besitzen.
Da fallen mir unsere Obdachlosen ein. – Ich fände es gut, wenn alle sozialen Einrichtungen Projekte dieser Art mit Obdachlosen zusammen realisieren würden. So müsste niemand mehr bei Wind und Wetter auf der Straße liegen.
ca. 0,5 kg
Außenhülle
Puuuh, was für ein Akt. – Hier ziehen, dort fixieren, da noch rumzuppeln. Und dann nähen, Abstand nehmen, schauen und wieder nähen. Zum Abschluss noch Gaffa-Band als Saum auf die 12,- € teure widerstandsfähige und vor allem für Wasser undurchlässige PE-Kunststoff-Abdeckplane statt des mir viel lieber gewesenen, doch mindestens sechs mal schwerer gewordenen Leinentuchs, das mindestens 3 mal mehr kostet und dann kann es ja bald losgehen, zu testen, ob das einzigartige Konstrukt auch wasserdicht ist.
Warm ist es in meinem Planwagen allemal, von daher muss ich noch für gute Lüftung sorgen. Dafür holte ich mir Abfluss-Siebe, die ich vorne und hinten unter der gerafften Abschlusskante anbringe.
ca. 0,5 kg
Besonders stolz bin ich darauf, dass ich meinen theoretischen Wunsch sehr gut realisieren konnte, hatte ich doch starke Bedenken.
Ich habe meinen Seiteneingang mit Überdachung und Wind-Regenschutz an den Seiten hinbekommen!
Dank einer Fügung ging ich in Heidi´s Schatzkisterl und fand für gerade mal 5,- € ein Zelt mit Zeltstangen, die ich nutzen kann um den Eingang zu stabilisieren. Und mein Fahrrad hat jetzt auch noch einen Überwurf, wenn es regnet. 🙂
ca. 0,5 kg
Die Reise kann beginnen. Wie das Leben so mitgespielt hat und welche Erlebnisse auf meiner ersten Fahrt und Übernachtung auf mich warteten, kannst du unter Reise ins Abenteuer „unabhängiges Leben“ mitverfolgen. Dieses Mal auch in Farbe 😉
Sicherheit geht vor
Um meinen ausgebauten Anhänger verkehrstauglich zu machen, dürfen Reflektoren auf keinen Fall fehlen. Die ganzen Rückstrahler, die ich mir besorgte, erschienen mir zwar im Einzelnen recht günstig, doch zusammen kosteten sie mich mehr als erwartet.
Style on the Mile
Ja, auch, wenn ich auf der einen Seite davon überzeugt bin, dass Aussehen nicht ausschlaggebend sein darf, ob und wie man erfolgreich in seinem Tun ist, sondern mehr der Charakter und die Handlungen an sich zählen sollten, in Anbetracht der Talente und Berufungen, die jeder Mensch in sich trägt und ausgelebt werden wollen, wenn das liebe Geld da nicht immer im Wege stehen würde.
Oh, je, ich schweife wieder ab. Also, was ich dir sagen will, ist, dass ich Zeit meines Lebens eine Layouterin war, bin und bleibe. Klar, die Schönheit liegt im Auge es Betrachters, von daher ist es wie mit der Kunst – Man kann nicht darüber streiten.
Um meinen Kasten etwas aufzupeppen, etwas dynamischer, windschnittiger zu gestalten, Stil auf die Straße zu bringen, gönnte ich mir die Tage Schutzbleche. Sie haben natürlich auch die praktische Funktion daran Rücklichter anzubringen, meine Reifen zu schützen, die Plane von ihnen abzuhalten und spritzwassergeschützt zu sein.
Bremsen sind erst ab 40 kg erforderlich
So steht es in der Straßenverkehrsordnung, auf die ich in dem, näher darauf eingehenden, Beitrag Sicherheit auf der Straße näher eingehen werde. Dort steht, dass man Fahrradanhänger unter 40 kg Gesamtbelastung während der Fahrt nicht explizit mit Bremsen versehen muss, mal von einer Feststellbremse abgesehen, die die Räder blockiert, um das Wegrollen zu verhindern, was durchaus Sinn macht.
Doch mir ist das zu unsicher. Klar, ich werde eh nur gemütlich von A nach B fahren, kaum mehr als 15 km/h fahren, doch es geht mir mehr darum Gefahrensituationen, die andere verursachen, indem sie mich gefährlich schneiden, mir die Vorfahrt nehmen, aus Ausfahrten preschen, ohne vorher nach links und rechts zu sehen, am Steuer mit dem Handy spielen, aus dem Weg zu gehen und meinen Bremsweg, soweit es mir möglich ist, zu verringern.
Die Scheibenbremse meines Trekkingrads ist gut, doch will ich sie nicht mehr als nötig weiterer Belastung aussetzen. Und den Berg hinunterrasen will ich auch nicht. Genau so wenig Gefahr zu laufen, dass ich Bergauf schiebe und mich das Gewicht des Anhängers droht hinab zu ziehen.
Ich hatte über eine Online-Kommunikation-Plattform nachgefragt, ob jemand einen alten unbenutzten Kinderwagen hat, dessen Fuß-Feststellbremse ich gerne nehmen würde, denn Schrottplätze hatten zu der Zeit geschlossen.
Ein Rollstuhlfahrer gab mir den Tipp, dass ich mir ja auch solche, dort vorhandenen Hand-Feststellbremsen besorgen könnte.
Doch ich hatte bereits eine neue Vorstellung, wie ich die Feststellbremse und die Bremse während der Fahrt verbinde! Ich hatte hier noch eine Mittelzugbremse aus Anno Dazumal und werde mir noch eine Ähnliche besorgen. Dazu kaufte ich schon Verbindungsstücke, Bremsdraht plus Schutzhülle.
Diese Konstruktion meiner angebrachten Bremsen erkläre ich dann bald noch näher.
Auf einem Bein kannst du schlecht stehen
Es sei denn du bist Yogi. Doch es ist ja nun mal Fakt, dass die meisten Lebewesen mindestens zwei Beine haben, oder 4 oder mehr. Mein Planwagen-Zelt wird sechs Beine (HT Rohr DN 32 (Ø 42,4 mm außen, Ø 35,9 mm innen) mit 50 cm Länge) haben.
Das war schon eine Nerv aufreibende Herausforderung dort stabile, leichte und vor allem günstige zu finden, die ich auch noch individuell in der Höhe verstellen kann.
Meine letztendliche Entscheidung ist schon sehr individuell, doch ich mag ja nicht eines Tages mit meinem Mini-Heim umkippen. Mal schauen, ob das meine endgültige Lösung ist oder ob das unter Fehlkauf verbucht und mir doch noch etwas anderes einfallen wird.