Die Stadt im Wald

Hol dir den Wald in die Stadt

Manches Mal bleibt mir nichts anderes übrig als mit dem Zug oder dem Bus in die Stadt zu fahren, wenn Gesundheit und Wetter es mir schwer machen mit dem Rad zu fahren. Doch ich vermeide es so weit es mir möglich ist, bekomme ich doch kaum Luft, was nicht nur die Autos und die mich bedrängenden Menschenmassen verursachen.

Es sind die Betonbauten, die mich mit ihren hässlichen kahlen Fassadenfratzen charakterlos einengen. Immer wieder frage ich mich wie solche Gebäude genehmigt werden, dass die vorher entstandene Natur Platz für den Menschen zu machen hat.

Was maßt sich eine Handvoll Personen an, die für solche Bereiche verantwortlich sind, zu erlauben der Erde alles zu rauben, was ihnen und denjenigen, die so etwas bauen, Gewinn bringt, ohne ihr etwas zurückgeben zu wollen?

Wie parasitäre Krebsgeschwüre ragen diese vernichtenden Betonstachel aus der Erde, blenden und erhitzen die Gemüter mit ihren Glas- oder Stahlfronten oder sind gar mit Plastik in Holzoptik verkleidet, beschallen die Tiere und Menschen wieder und wieder mit Schwingungen und Frequenzen in den noch verbliebenen stickigen Zwischenräumen, die krank und aggressiv machen.

Alles Lebendige wird im Keim erstickt. Freude wird zu Frust, Liebe zu Hass, Respekt und Wertschätzung zu Gewalt und Neid.

Hol dir die Natur in die Stadt

Wo sind die natürlichen Formen, die lebendige Kooperation zwischen Mensch, Tier und Pflanzen, die Bereitschaft eine gute Lebensgemeinschaft zu bilden, die Harmonie all der Farben, die unsere Psyche beruhigt, erfreut und schöpferische Kraft gibt?

Ist dies weiter nur denen vorbehalten, die es sich in den Vororten zum Glück noch leisten können ein Zuhause im Grünen zu bezahlen?

Nein, es kann auch anders funktionieren!

Wir wissen alle, dass oft die klobigen Einkaufszentren, die manchen Kleinstadt-Charme schon deshalb negativ beeinflussen, weil die einzelnen Betreiber der kleinen Geschäfte in den Fußgängerzonen nicht mehr mithalten können, oder Büro-Häuser, die gar kein, bis kaum, Tageslicht für Mitarbeiter hereinlassen, die Geschäfte und Räume mit stromfressendem Neonlicht und Klima-Anlagen ausgestattet sind und mit ihren, für mich hässlichen, Klötzen von Beton wertvollen Platz benötigen, wo eine große Parkfläche für Mensch und Tier entstehen könnte, um sich zu erholen, zu atmen und einfach nur zu leben.

Baut doch demnächst riesige mehrstöckige Untergeschoss-Gebäude, ähnlich dieser Parkhäuser, in die Erde (genug Löcher aus dem damaligen Steinkohle-Abbau werden sich ja leider bald schon wegen verrottenden Schächten zur Genüge auftun, deren Folgen in mancher Chronik bereits festgehalten ist), so, dass das kostenintensive Abpumpen des Grubenwassers, durch diese Art von Auffüllung kaum mehr nötig sein wird. Oben drauf werden dann wunderschöne Erlebnisparks entstehen, mit Spielplätzen, Hundewiese, Sitzgelegenheiten, Open-Air-Bühne, fließendem Bach, der mit einer integrierten weitflächigen Bewässerungsanlage versehen ist für einen kleinen Mischwald mit Wildpflanzen, Nutzbäumen, die die Bewohner selber pflegen und abernten.

Die Frischluft wird mit einem bereits in der Antike entwickelten System zugeführt, wie auch die Lichtquelle anhand eines ebenfalls vor Jahrhunderten ausgetüfteltem Spiegelkamins. Aufgefangenes Regenwasser, welches durch Turbinen hinunter fließt, um Strom für Leuchtreklamen, Computer, etc. zu produzieren, wenn mal keine Sonne scheint, um die Solarpaneelen nutzen zu können, wird durch Pflanzen gefiltert zu frischem Trinkwasser.

Dieses wird entweder mit einer Schöpfvorrichtung ähnlich der von Archimedes oder mit dem Prinzip eines Springbrunnens des Heron von Alexandria wieder nach oben geleitet.

Da all die Dinge bereits Kindern in manchen Grundschulen gelehrt wird, wissen die heutigen Architekten, Physiker, Ökologen, verantwortliche Bauunternehmer sicherlich, wovon ich schreibe. Nur frage ich mich dann, warum solche Dinge, die kaum Raubbau bewirken, keine bis kaum künstliche Energie benötigt wird, nicht als Standard gelten.

Aus Fehlern lernen

Schön wäre es ja, dass diejenigen, die aus Profitgier auch zur Verantwortung gezogen und diese ihren Erben auferlegt werden, die nun ein schönes Leben genießen, egal was ihre Vorfahren auch für einen Raubbau oder Missbrauch betrieben haben. Doch was wird anstatt dessen getan? Der kleine Arbeiter, dessen Vater oder Großvater vielleicht dort unter schlimmen Bedingungen arbeiten musste, darf nun dazu beitragen, mit noch mehr Steuerabgaben, diesen Raubbau irgendwie zu begleichen.

Zum Beispiel die Salzbergwerk-Gewinnung. Das „weiße Gold“ blendete einige Menschen, doch was sich an Folgeschäden jetzt auftut, vermag niemand vermutet haben. Oder doch?

Nun ja, jetzt werden viele still gelegte als Giftmüll-Lager genutzt, was ja auch nicht so gut funktioniert, wie man es beim Atommülllager Asse II sehen kann. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland stellt in einer Karte fest, wo unser ganzer Abfall für ein gemütliches, komfortables, digitales und stromangereichertes Leben, hingeschafft wird.

War es dir bewusst, was wir für unseren und unserer Nachkommen Wohlstand der Natur, unserem Lebensraum, aufbürden? Mir nicht, muss ich zu meiner Schande sagen, denn ich nutze das, was mir zur Verfügung steht, ohne den Hintergrund oder vor allem den Schaden, den ich mit der Nutzung verursache, auch nur am Rande zu sehen.

Nun, das ist jetzt vorbei. Lieber spät als gar nicht.